Zaha Hadid Architects: Unterschied zwischen den Versionen

Aus klassismus.de
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 6: Zeile 6:


== Zur privaristischen Ausrichtung von Zaha Hadid Architects ==
== Zur privaristischen Ausrichtung von Zaha Hadid Architects ==
Nach dem Tod der Star-Architektin ''Zaha Hadid'' wurde der deutsche Architekt ''Patrik Schumacher'' der Chef des in London beheimateten Architekturbüros ''Zaha Hadid Architects''. ''Schumacher'' machte ideologisch eine 180-Grad-Wende. Während er in jüngeren Jahren marxistische Positionen vertrat, ist er seit ein paar Jahren Vertreter des sogenannten "Libertarismus", also des ''Proprietarismus''. Besonders deutlich wurde dies 2016 während eines Architekturkongresses in Berlin. In seinen dort vorgetragenen acht Thesen forderte Schumacher den Stopp des sozialen Wohnungsbaus und der Mietbeihilfen. Straßen und Wohnungen sollten privatisiert werden.</ref> Schumacher lehnt sozialen Wohnungsbau ab<ref>Thomas Edelmann: Denken mit der Abrissbirne, in: Stylepark vom 13. Dezember 2016, [https://www.stylepark.com/de/news/patrik-schumacher-stellt-8-thesen-zum-st%C3%A4dtebau-auf-dem-world-architecture-festival-in-berlin-vor Link]</ref> Schumacher und sein Unternehmen ''Zaha Hadid Architects'' unterstützen seit spätestens 2020 die proprietaristische Strategie des [[Privarismus]], lokale Territorien der demokratischen Gestaltunsmacht zu entziehen, in dem wesentliche Teile der staatlichen Souveränität an Privatstadt-Unternehmern übertragen werden.
Nach dem Tod der Star-Architektin ''Zaha Hadid'' wurde der deutsche Architekt ''Patrik Schumacher'' der Chef des in London beheimateten Architekturbüros ''Zaha Hadid Architects''. ''Schumacher'' machte ideologisch eine 180-Grad-Wende. Während er in jüngeren Jahren marxistische Positionen vertrat, ist er seit ein paar Jahren Vertreter des sogenannten "Libertarismus", also des ''Proprietarismus''. Besonders deutlich wurde dies 2016 während eines Architekturkongresses in Berlin. In seinen dort vorgetragenen acht Thesen forderte Schumacher den Stopp des sozialen Wohnungsbaus und der Mietbeihilfen. Straßen und Wohnungen sollten privatisiert werden.</ref> Schumacher lehnt sozialen Wohnungsbau ab<ref>Thomas Edelmann: Denken mit der Abrissbirne, in: Stylepark vom 13. Dezember 2016, [https://www.stylepark.com/de/news/patrik-schumacher-stellt-8-thesen-zum-st%C3%A4dtebau-auf-dem-world-architecture-festival-in-berlin-vor Link]</ref> Schumacher und sein Unternehmen ''Zaha Hadid Architects'' unterstützen seit spätestens 2020 die proprietaristische Strategie des [[Privarismus]], lokale Territorien der demokratischen Gestaltungsmacht zu entziehen, in dem wesentliche Teile der staatlichen Souveränität an Privatstadt-Unternehmern übertragen werden.


== Privatstadtprojekte von Zaha Hadid Architects ==
== Privatstadtprojekte von Zaha Hadid Architects ==

Version vom 2. März 2022, 09:33 Uhr

THEMA
Privatstädte und Proprietarismus
Dieser Teil des Klassismus Wikis informiert über Themen zu Netzwerken und Akteur*innen des Proprietarismus (sogenannter Rechts"libertarismus" oder "Anarcho"-Kapitalismus), die im Zusammenhang mit Privatstadtprojekten stehen.
Unter Proprietarismus (von lateinisch "proprius" = "Eigentum") wird hier eine Ideologie verstanden, die tendenziell alle Rechte hinter Eigentumsrechten zurücktreten lässt und insbesondere den auf demokratische Mehrheitsentscheidungen basierenden Sozialstaat ablehnt.

Seit der Weltwirtschaftskrise von 2008 versuchen proprietaristische Netzwerke ärmeren Staaten Souveränitätsrechte (Polizei, Wirtschaft, Gerichtsbarkeit, ...) zu entwinden und auf lokale Privatsiedlungsprojekte zu übertragen - eine strategische Praxis, die mit dem Begriff Privarismus (von lateinisch "privare" = "berauben") treffend benannt ist.
"Privatstadt" ist ein Sammelbegriff für weitgehend von Staaten und damit von demokratischer Kontrolle unabhängige Zonen, in denen Ansätze der proprietaristische Ideologie umgesetzt werden sollen.
Weitere Informationen finden sich im Anfang April 2022 publizierten Buch 'Privatstädte':


Zaha Hadid Architects ist ein von der inzwischen verstorbenen Architektin Zaha Hadid gegründetes Architekturbüro mit Sitz in London. CEO ("Principal") ist der proprietaristisch orientierte Deutsche Patrik Schumacher, der mit Zaha Hadid Architects Privatstadtprojekte unterstützt.

Zur privaristischen Ausrichtung von Zaha Hadid Architects

Nach dem Tod der Star-Architektin Zaha Hadid wurde der deutsche Architekt Patrik Schumacher der Chef des in London beheimateten Architekturbüros Zaha Hadid Architects. Schumacher machte ideologisch eine 180-Grad-Wende. Während er in jüngeren Jahren marxistische Positionen vertrat, ist er seit ein paar Jahren Vertreter des sogenannten "Libertarismus", also des Proprietarismus. Besonders deutlich wurde dies 2016 während eines Architekturkongresses in Berlin. In seinen dort vorgetragenen acht Thesen forderte Schumacher den Stopp des sozialen Wohnungsbaus und der Mietbeihilfen. Straßen und Wohnungen sollten privatisiert werden.</ref> Schumacher lehnt sozialen Wohnungsbau ab[1] Schumacher und sein Unternehmen Zaha Hadid Architects unterstützen seit spätestens 2020 die proprietaristische Strategie des Privarismus, lokale Territorien der demokratischen Gestaltungsmacht zu entziehen, in dem wesentliche Teile der staatlichen Souveränität an Privatstadt-Unternehmern übertragen werden.

Privatstadtprojekte von Zaha Hadid Architects

Roatán Próspera Residences

Eines der Vorzeigeprojekte des Privatstadtprojekts Próspera auf der honduranischen Insel Roatán sind die Roatán Próspera Residences. Das Privatstadtunternehmen Próspera Honduras LLC wirbt auf seiner Website vor allem mit den futuristischen Bildern der von Zaha Hadid Architects geplanten Wohneinheiten.

Beteiligte Unternehmen

Zaha Hadid Architects entwickelt zusammen mit den Unternehmen AKT II und Hilson Moran die Roatán Próspera Residences im Privatstadtprojekt Próspera in Honduras[2] und gehört zum Beratungsteam von Próspera Honduras[3]. Zaha Hadid Architects arbeitet mit der Software Unreal Engines des Computerspiel-Unternehmens Epic Games, um individuell zugeschnittene Wohnungen in Próspera zu entwickeln.[4]

Beratung für Próspera Honduras LLC

Der CEO von Zaha Hadid Architects, Patrik Schumacher, ist zudem Berater bei der Betreiberfirma von Próspera, Próspera Honduras.[5] Schumacher lehnt sozialen Wohnungsbau ab[6] und möchte den "Neoliberalismus radikalisieren", in dem Rechte von Arbeiter*innen abgeschafft werden sollen. Arbeitsrechte lehnte er in einem Interview mit der ZEIT ab: "Der Markt beschützt die Arbeiter am besten vor Ausbeutung")[7]

Zaha Hadid Architects und Tipolis

Der CEO ("Principal") von Zaha Hadid Architects, Patrik Schumacher, ist im Beratungsteam des Privatstadtunternehmens Tipolis von Titus Gebel zuständig für den Bereich "City Planing & Design" (Stand 11. Oktober 2021).[8]

Liberstad und Zaha Hadid Architects

Zaha Hadid Architects hat zusammen mit dem Privatstadtprojekt Liberstad im Metaverse eine Cyberstadt, die elektronisch begehbar ist, entwickelt. Zaha Hadid Architects und Liberstad nutzten dafür die Plattform Myverse.[9]

Einzelnachweise

  1. Thomas Edelmann: Denken mit der Abrissbirne, in: Stylepark vom 13. Dezember 2016, Link
  2. Zaha Hadid Architects: Roatán Próspera Residence, in: Internetpräsenz von Zaha Hadid Architects Link
  3. Próspera Honduras: About, in: Internetpräsenz von Próspera Honduras vom 27.10.2021, Link
  4. Ken Pimentel: Personalizing property with Zaha Hadid Architects’ real-time configurator, in: Internepräsenz von Unreal Engine vom 26.07.2021, Link
  5. Próspera Honduras: About, in: Internetpräsenz von Próspera Honduras vom 27.10.2021, Link
  6. Thomas Edelmann: Denken mit der Abrissbirne, in: Stylepark vom 13. Dezember 2016, Link
  7. Tobias Timm: Patrik Schumacher. "Der Neoliberalismus muss jetzt radikalisiert werden", in: DIE ZEIT vom 05. Dezember 2018, Link
  8. Tipolis: Team, in: Internetpräsenz von Tipolis, 11. Oktober 2021, Link
  9. Anne Quito: A Zaha Hadid-designed city in the metaverse captures the ambitions of Liberland, in: Quartz vom 25.02.2022, Link