Vertikalstruktur des Gesellschaftsbildes: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit der kapitalistischen Industrialisierung befinden sich Gesellschaften in dem Widerspruch, dass Arbeit zunehmend gesellschaftlich stattfindet, das Produkt der Arbeit aber privatisiert wird. Während also kapitalistische Gesellschaften noch mit der privaten Aneignung gesellschaftlicher Produkte Feudalstrukturen aufweisen, haben sie diese mit der gesellschaftlichen Produktionsweise überwunden.
Mit der kapitalistischen Industrialisierung befinden sich Gesellschaften in dem Widerspruch, dass Arbeit zunehmend gesellschaftlich stattfindet, das Produkt der Arbeit aber privatisiert wird. Während also kapitalistische Gesellschaften noch mit der privaten Aneignung gesellschaftlicher Produkte Feudalstrukturen aufweisen, haben sie diese mit der gesellschaftlichen Produktionsweise überwunden.


Dieser gesellschaftliche Widerspruch findet sich im vertikalstrukturierten Gesellschaftsbild als Kompromiss und wird mit der Konzeption von Anlage und Bewährung verbunden. Während auch in kapitalistischen Klassengesellschaften die herrschende Klasse als das höhere und damit als das bessere verortet wird, kommt mit der gesellschaftlichen Arbeit eine andere Topi des Gesellschaftbildes ins Spiel: der gesellschaftliche Fortschritt, der als horizontaler Vektor in der Leserichtung westlicher Staaten von links nach rechts weist. Der Fortschrittsvektor enthält die Dynamik der Verbesserung. Als verklitternder Kompromiss aus dem Widerspruch zwischen dem Oben-Unten privater Aneignung und dem horizontalen Vorwärts gesellschaftlich-industrieller Arbeit entstand das Bild der ''Höherentwicklung'', wie wir es aus Börsendiagrammen kennen.
Dieser gesellschaftliche Widerspruch findet sich im vertikalstrukturierten Gesellschaftsbild als Kompromiss und wird mit der Konzeption von Anlage und Bewährung verbunden. Während auch in kapitalistischen Klassengesellschaften die herrschende Klasse als das Höhere und damit als das Bessere verortet wird, kommt mit der gesellschaftlichen Arbeit eine andere Topi des Gesellschaftbildes ins Spiel: der gesellschaftliche Fortschritt, der als horizontaler Vektor in der Leserichtung westlicher Staaten von links nach rechts weist. Der Fortschrittsvektor enthält die Dynamik der Verbesserung. Als verklitternder Kompromiss aus dem Widerspruch zwischen dem Oben-Unten privater Aneignung und dem horizontalen Vorwärts gesellschaftlich-industrieller Arbeit entstand das Bild der ''Höherentwicklung'', wie wir es aus Börsendiagrammen kennen.


In kapitalistischen Klassenschaften wird der Aspekt der Leistung für sozialvertikale Bewertungen stärker betont als der Aspekt der Macht. Dem "Erarbeiten" des Obens kommt ein höherer Wert zu. Dieses zeigt sich aber als Bewährung vermeintlicher Anlagen, womit generationenübergreifende Erbschaften legitimiert werden.
In kapitalistischen Klassenschaften wird der Aspekt der Leistung für sozialvertikale Bewertungen stärker betont als der Aspekt der Macht. Dem "Erarbeiten" des Obens kommt ein höherer Wert zu. Dieses zeigt sich aber als Bewährung vermeintlicher Anlagen, womit generationenübergreifende Erbschaften legitimiert werden.


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