Balaji Srinivasan: Unterschied zwischen den Versionen

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Autor: [https://andreaskemper.org/ Andreas Kemper]
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'''Balaji Srinivasan''' ist ein US-amerikanischer Tech-Unternehmer und Publizist, der die Gründung von [[Network State]]s als quasi-staatliche Bündelung von [[Privatstädten]] und ähnlichen Enklaven unter je einer Führungsperson propagiert.
'''Balaji Srinivasan''' ist ein US-amerikanischer Tech-Unternehmer und Publizist, der die Gründung von [[Network State]]s als quasi-staatliche Bündelung von [[Privatstädten]] und ähnlichen Enklaven unter je einer Führungsperson propagiert.
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2013 stellte ''Balaji Srinivasan'' während der ''Startup School 2013'' sein ''Exit''-Konzept vor. Es bezieht sich auf Albert O. Hirschmans Buch ''Exit, Voice, and Loyality'', welches die Strategien Mitarbeit/Mitbestimmung (Voice: Stimme) gegenüber Auswandern (Exit: Verlassen) für politische Veränderungen abwägt. ''Srinivasan'' diskutiert die Strategieformen des Exits für das ''Silicon Valley'' gegenüber dem, was er analog zum ''Rust Belt'' (''Rostgürtel'': Metapher für die Region mit den inzwischen leerstehenden Autofabriken und ähnlichen nicht mehr genutzten Industrien) als ''Paper Belt'' (''Papier Gürtel'': die mit den Städten New York und Washington verbundenen Kommunikations- und Regierungsformen, die angeblich hinter den technologischen Möglichkeiten der Digitalisierung zurückbleiben). Der Investor ''Marc Andreessen'' sehe für die nächsten Jahre eine "Explosion" bei der Entstehung neuer Staaten und [[Peter Thiel]] würde bereits in die Entstehung neuer unabhängiger Stadtstaaten ([[Seasteading Institute]]) investieren. ''Balaji Srinivasan'' schloss seinen Vortrag mit der Behauptung, dass der ''Paper Belt'' gegen seine Umstrukturierung Barrieren errichten würde, aber dagegen wäre eine Exit-Strategie möglich: "We can build a new world by software" ("Wir können mit der Software eine neue Welt errichten").<ref>Balaji Srinivasan (2013): Voice versus Exit, Vortrag im Rahmen der Startup School 2013, [https://www.youtube.com/watch?v=cOubCHLXT6A Link]</ref>
2013 stellte ''Balaji Srinivasan'' während der ''Startup School 2013'' sein ''Exit''-Konzept vor. Es bezieht sich auf Albert O. Hirschmans Buch ''Exit, Voice, and Loyality'', welches die Strategien Mitarbeit/Mitbestimmung (Voice: Stimme) gegenüber Auswandern (Exit: Verlassen) für politische Veränderungen abwägt. ''Srinivasan'' diskutiert die Strategieformen des Exits für das ''Silicon Valley'' gegenüber dem, was er analog zum ''Rust Belt'' (''Rostgürtel'': Metapher für die Region mit den inzwischen leerstehenden Autofabriken und ähnlichen nicht mehr genutzten Industrien) als ''Paper Belt'' (''Papier Gürtel'': die mit den Städten New York und Washington verbundenen Kommunikations- und Regierungsformen, die angeblich hinter den technologischen Möglichkeiten der Digitalisierung zurückbleiben). Der Investor ''Marc Andreessen'' sehe für die nächsten Jahre eine "Explosion" bei der Entstehung neuer Staaten und [[Peter Thiel]] würde bereits in die Entstehung neuer unabhängiger Stadtstaaten ([[Seasteading Institute]]) investieren. ''Balaji Srinivasan'' schloss seinen Vortrag mit der Behauptung, dass der ''Paper Belt'' gegen seine Umstrukturierung Barrieren errichten würde, aber dagegen wäre eine Exit-Strategie möglich: "We can build a new world by software" ("Wir können mit der Software eine neue Welt errichten").<ref>Balaji Srinivasan (2013): Voice versus Exit, Vortrag im Rahmen der Startup School 2013, [https://www.youtube.com/watch?v=cOubCHLXT6A Link]</ref>


=== Verbindung zum neoreaktionärem Dark Enlightment ===
=== Verbindung zum neoreaktionärem Dark Enlightenment ===
Journalisten machten darauf aufmerksam, dass ''Balaji Srinivasan'' zu einem Zeitpunkt die Rede hielt, als ''Peter Thiel'' und aufgrund des Einflusses von ''Srinivasan'' die Risikokapitalfirma [[Andreessen Horowitz]], für die er inzwischen arbeitete, in ein Technologieunternehmen von [[Curtis Yarwin]] investierten.<ref>Corey Pein (2014): Mouthbreathing Machiavellis Dream of a Silicon Reich, in: The Baffler vom 19.05.2014, [https://web.archive.org/web/20200602054423/https://thebaffler.com/latest/mouthbreathing-machiavellis Link]</ref><ref>Cade Metz: Silicon Valley’s Safe Space, in: The New York Times vom 22.02.2021, [https://www.nytimes.com/2021/02/13/technology/slate-star-codex-rationalists.html Link]</ref> Yarwin gilt mit seinem Pseudonym "Mencius Moldbug" als Begründer der US-amerikanischen [[Faschismus|faschistoiden]] Strömung des [[reaktionär|"neoreaktionären"]] [[Dark Enlightment]].
Journalisten machten darauf aufmerksam, dass ''Balaji Srinivasan'' zu einem Zeitpunkt die Rede hielt, als ''Peter Thiel'' und aufgrund des Einflusses von ''Srinivasan'' die Risikokapitalfirma [[Andreessen Horowitz]], für die er inzwischen arbeitete, in ein Technologieunternehmen von [[Curtis Yarwin]] investierten.<ref>Corey Pein (2014): Mouthbreathing Machiavellis Dream of a Silicon Reich, in: The Baffler vom 19.05.2014, [https://web.archive.org/web/20200602054423/https://thebaffler.com/latest/mouthbreathing-machiavellis Link]</ref><ref>Cade Metz: Silicon Valley’s Safe Space, in: The New York Times vom 22.02.2021, [https://www.nytimes.com/2021/02/13/technology/slate-star-codex-rationalists.html Link]</ref> Yarwin gilt mit seinem Pseudonym "Mencius Moldbug" als Begründer der US-amerikanischen [[Faschismus|faschistoiden]] Strömung des [[reaktionär|"neoreaktionären"]] [[Dark Enlightenment]].


''Mencius Moldbug''/ ''Curtis Yarwin'' hatte in seinem Beitrag vom 13.11.2008 ''"Patchwork: A Political System for the 21th Century. Chapter 1: A Positive Vision"'' ebenfalls mit der Gegenüberstellung von "Voice" und "Exit" eine Schaffung von Hunderttausenden von [[Mikronation]]en gefordert:
''Mencius Moldbug''/ ''Curtis Yarwin'' hatte in seinem Beitrag vom 13.11.2008 ''"Patchwork: A Political System for the 21th Century. Chapter 1: A Positive Vision"'' ebenfalls mit der Gegenüberstellung von "Voice" und "Exit" eine Schaffung von Hunderttausenden von [[Mikronation]]en gefordert:


  "Der Grundgedanke von Patchwork ist, dass die beschissenen Regierungen, die wir aus der Geschichte geerbt haben, zerschlagen und durch ein globales Spinnennetz aus zehn-, ja sogar hunderttausenden von souveränen und unabhängigen Miniländern ersetzt werden sollten, von denen jedes von seiner eigenen Aktiengesellschaft regiert wird, ohne Rücksicht auf die Meinung der Einwohner. Wenn den Bewohnern ihre Regierung nicht gefällt, können und sollten sie umziehen. Der Entwurf sieht nur 'Voice' vor, kein 'Exit'."<ref>Mencius Moldbug (2008): Patchwork: A Political System for the 21th Century. Chapter 1: A Positive Vision, in: Unqualified Reservations vom 13.11.2008, [https://www.unqualified-reservations.org/2008/11/patchwork-positive-vision-part-1/]; eigene Übersetzung</ref>
  "Der Grundgedanke von Patchwork ist, dass die beschissenen Regierungen, die wir aus der Geschichte geerbt haben, zerschlagen und durch ein globales Spinnennetz aus zehn-, ja sogar hunderttausenden von souveränen und unabhängigen Miniländern ersetzt werden sollten, von denen jedes von seiner eigenen Aktiengesellschaft regiert wird, ohne Rücksicht auf die Meinung der Einwohner. Wenn den Bewohnern ihre Regierung nicht gefällt, können und sollten sie umziehen. Der Entwurf sieht nur 'Exit' vor, kein 'Voice'."<ref>Mencius Moldbug (2008): Patchwork: A Political System for the 21th Century. Chapter 1: A Positive Vision, in: Unqualified Reservations vom 13.11.2008, [https://www.unqualified-reservations.org/2008/11/patchwork-positive-vision-part-1/]; eigene Übersetzung</ref>


Klint Finley wies 2013 in der Tech-Nachrichtenseite TechCrunch auf Ähnlichkeiten der "Voice"/"Exit"-Gegenüberstellungen von ''Yarwin/Moldbug'' mit einer Rede von ''Srinivasan'' hin ("Das kommt Ihnen wahrscheinlich bekannt vor, wenn Sie die Rede von Balaji Srinivasan bei Y Combinator gehört haben."<ref>Klint Finley: Geeks for Monarchy: The Rise of the Neoreactionaries, in: Tech Crunch vom 23.11.2013 [https://techcrunch.com/2013/11/22/geeks-for-monarchy/ Link]; eigene Übersetzung</ref>) und dass ''Srinivasan'' sich distanziere:
Klint Finley wies 2013 in der Tech-Nachrichtenseite TechCrunch auf Ähnlichkeiten der "Voice"/"Exit"-Gegenüberstellungen von ''Yarwin/Moldbug'' mit einer Rede von ''Srinivasan'' hin ("Das kommt Ihnen wahrscheinlich bekannt vor, wenn Sie die Rede von Balaji Srinivasan bei Y Combinator gehört haben."<ref>Klint Finley: Geeks for Monarchy: The Rise of the Neoreactionaries, in: Tech Crunch vom 23.11.2013 [https://techcrunch.com/2013/11/22/geeks-for-monarchy/ Link]; eigene Übersetzung</ref>) und dass ''Srinivasan'' sich distanziere:
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Corey Pein fand wenige Monate später weitere zentrale Versatzstücke der Ideologie von ''Curtis "Moldbug" Yarwin'' in der Rede von ''Balaji Srinivasan'' wieder:
Corey Pein fand wenige Monate später weitere zentrale Versatzstücke der Ideologie von ''Curtis "Moldbug" Yarwin'' in der Rede von ''Balaji Srinivasan'' wieder:


  "In einer vielbeachteten Sezessionsrede an einer "Startup-Schule" im Silicon Valley im vergangenen Jahr gab es mehr als nur einen Hauch von Moldbug (siehe Video unten). In der Rede des ehemaligen Stanford-Professors und Andreessen Horowitz-Partners Balaji Srinivasan wurde Moldbug oder Dark Enlightment zwar nie erwähnt, aber sie war durchdrungen von neoreaktionärer Rhetorik und Ideen. Srinivasan benutzte den Ausdruck "Paper Belt", um seine Feinde zu beschreiben, nämlich die Regierung, die Verlagsindustrie und die Universitäten. Die Formulierung spiegelte Moldbugs "Kathedrale" wider. Srinivasans zentrales Thema war der Begriff des "Exits" - d. h. der Ausstieg aus der demokratischen Gesellschaft und der Eintritt in eine beliebige Anzahl von unternehmerischen Ministaaten, deren Ankunft die Welt wie eine Patchwork-Karte des feudalen Europas aussehen lassen wird."<ref>Corey Pein (2014): Mouthbreathing Machiavellis Dream of a Silicon Reich, in: The Baffler vom 19.05.2014, [https://web.archive.org/web/20200602054423/https://thebaffler.com/latest/mouthbreathing-machiavellis Link]; eigene Übersetzung</ref>
  "In einer vielbeachteten Sezessionsrede an einer "Startup-Schule" im Silicon Valley im vergangenen Jahr gab es mehr als nur einen Hauch von Moldbug (siehe Video unten). In der Rede des ehemaligen Stanford-Professors und Andreessen Horowitz-Partners Balaji Srinivasan wurde Moldbug oder Dark Enlightenment zwar nie erwähnt, aber sie war durchdrungen von neoreaktionärer Rhetorik und Ideen. Srinivasan benutzte den Ausdruck "Paper Belt", um seine Feinde zu beschreiben, nämlich die Regierung, die Verlagsindustrie und die Universitäten. Die Formulierung spiegelte Moldbugs "Kathedrale" wider. Srinivasans zentrales Thema war der Begriff des "Exits" - d. h. der Ausstieg aus der demokratischen Gesellschaft und der Eintritt in eine beliebige Anzahl von unternehmerischen Ministaaten, deren Ankunft die Welt wie eine Patchwork-Karte des feudalen Europas aussehen lassen wird."<ref>Corey Pein (2014): Mouthbreathing Machiavellis Dream of a Silicon Reich, in: The Baffler vom 19.05.2014, [https://web.archive.org/web/20200602054423/https://thebaffler.com/latest/mouthbreathing-machiavellis Link]; eigene Übersetzung</ref>


Am 13.02.2021 berichtete schließlich der Journalist Cade Metz in der ''New York Times'' von internen E-Mails zwischen ''Balaji Srinivasan'' und dem ''Dark Enlightment''-Begründer ''Curtis Yarwin'':
Am 13.02.2021 berichtete schließlich der Journalist Cade Metz in der ''New York Times'' von internen E-Mails zwischen ''Balaji Srinivasan'' und dem ''Dark Enlightenment''-Begründer ''Curtis Yarwin'':


  "Im Jahr 2013 investierte Herr Thiel in ein von Herrn Yarvin gegründetes Technologieunternehmen. Das tat auch die Risikokapitalfirma Andreessen Horowitz, die bei der Investition von Balaji Srinivasan angeführt wurde, der damals persönlich haftender Gesellschafter war. Im selben Jahr, als die Tech-Nachrichtenseite TechCrunch einen Artikel veröffentlichte, der die Verbindungen zwischen den Neoreaktionären, den Rationalisten und dem Silicon Valley untersuchte, tauschten Herr Yarvin und Herr Srinivasan E-Mails aus. Herr Srinivasan sagte, sie könnten nicht zulassen, dass diese Art von Geschichte an Boden gewinnt. Dies war ein Vorgeschmack auf die Haltung, die sich entwickeln sollte, als ich mich im Sommer 2020 an Herrn Siskind wandte. (Herr Srinivasan war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.) 'Wenn es brenzlig wird, könnte es interessant sein, das Publikum des Dark Enlightment auf einen einzelnen verwundbaren, feindseligen Reporter zu hetzen, um ihn zu doxen und mit feindseligen Berichten, die an *ihre* Werbekunden/Freunde/Kontakte geschickt werden, umzudrehen', sagte Herr Srinivasan in einer E-Mail, die von der New York Times eingesehen wurde, und verwendete den Begriff 'Dark Enlightment', der ein Synonym für die neoreaktionäre Bewegung ist. Andere, wie Herr Thiel, drängten ihre Kollegen zum Schweigen und sagten in E-Mails, sie seien zuversichtlich, dass die Presse sich fernhalten würde. Sie hatten Recht."<ref>Cade Metz: Silicon Valley’s Safe Space, in: The New York Times vom 22.02.2021, [https://www.nytimes.com/2021/02/13/technology/slate-star-codex-rationalists.html Link]; eigene Übersetzung</ref>
  "Im Jahr 2013 investierte Herr Thiel in ein von Herrn Yarvin gegründetes Technologieunternehmen. Das tat auch die Risikokapitalfirma Andreessen Horowitz, die bei der Investition von Balaji Srinivasan angeführt wurde, der damals persönlich haftender Gesellschafter war. Im selben Jahr, als die Tech-Nachrichtenseite TechCrunch einen Artikel veröffentlichte, der die Verbindungen zwischen den Neoreaktionären, den Rationalisten und dem Silicon Valley untersuchte, tauschten Herr Yarvin und Herr Srinivasan E-Mails aus. Herr Srinivasan sagte, sie könnten nicht zulassen, dass diese Art von Geschichte an Boden gewinnt. Dies war ein Vorgeschmack auf die Haltung, die sich entwickeln sollte, als ich mich im Sommer 2020 an Herrn Siskind wandte. (Herr Srinivasan war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.) 'Wenn es brenzlig wird, könnte es interessant sein, das Publikum des Dark Enlightenment auf einen einzelnen verwundbaren, feindseligen Reporter zu hetzen, um ihn zu doxen und mit feindseligen Berichten, die an *ihre* Werbekunden/Freunde/Kontakte geschickt werden, umzudrehen', sagte Herr Srinivasan in einer E-Mail, die von der New York Times eingesehen wurde, und verwendete den Begriff 'Dark Enlightenment', der ein Synonym für die neoreaktionäre Bewegung ist. Andere, wie Herr Thiel, drängten ihre Kollegen zum Schweigen und sagten in E-Mails, sie seien zuversichtlich, dass die Presse sich fernhalten würde. Sie hatten Recht."<ref>Cade Metz: Silicon Valley’s Safe Space, in: The New York Times vom 22.02.2021, [https://www.nytimes.com/2021/02/13/technology/slate-star-codex-rationalists.html Link]; eigene Übersetzung</ref>


'Doxen' bedeutet, dass über ideologische Gegner*innen private Dokumente wie bspw. der Straße und Hausnummer oder die Telefonnummer bekannt gegeben werden. Genau dies geschah mit Cade Metz, als er in seinen Recherchen Kontakt zu Personen des [[Dark Enlightment]] aufnahm: "Als ich am nächsten Morgen aufwachte, wurde ich von einer Flut von Online-Beschimpfungen heimgesucht, ebenso wie mein Redakteur" - seine Adresse und seine Telefonnummer sei auf Twitter verbreitet worden.<ref>Cade Metz: Silicon Valley’s Safe Space, in: The New York Times vom 22.02.2021, [https://www.nytimes.com/2021/02/13/technology/slate-star-codex-rationalists.html Link]; eigene Übersetzung</ref>
'Doxen' bedeutet, dass über ideologische Gegner*innen private Dokumente wie bspw. der Straße und Hausnummer oder die Telefonnummer bekannt gegeben werden. Genau dies geschah mit Cade Metz, als er in seinen Recherchen Kontakt zu Personen des [[Dark Enlightenment]] aufnahm: "Als ich am nächsten Morgen aufwachte, wurde ich von einer Flut von Online-Beschimpfungen heimgesucht, ebenso wie mein Redakteur" - seine Adresse und seine Telefonnummer sei auf Twitter verbreitet worden.<ref>Cade Metz: Silicon Valley’s Safe Space, in: The New York Times vom 22.02.2021, [https://www.nytimes.com/2021/02/13/technology/slate-star-codex-rationalists.html Link]; eigene Übersetzung</ref>


== The Network State ==
== The Network State ==
''(Stand 27.03.2022 - Artikel wird ausgebaut)''
''(Stand 27.03.2022 - Artikel wird ausgebaut)''
''The Network State'' ist eine Erweiterung der Konzeption, die ''Balaji Srinivasan'' bereits 2013 in seiner "Voice/Exit"-Rede dargestellt hatte. Obwohl er sich damals öffentlich vom [[Dark Enlightment]] und [[Curtis Yarwin]] distanzierte, wird mit der Vision des ''Network State'' deutlich, dass es ihm in einem ersten Teilschritt tatsächlich um die von Yarwin geforderte Schaffung von Tausenden von Mikronationen geht, die dann aber in einem zweiten Schritt zu einem eigenen Staat aus nicht territorial zusammenhängenden Regionen bestehen soll.
''The Network State'' ist eine Erweiterung der Konzeption, die ''Balaji Srinivasan'' bereits 2013 in seiner "Voice/Exit"-Rede dargestellt hatte. Obwohl er sich damals öffentlich vom [[Dark Enlightenment]] und [[Curtis Yarwin]] distanzierte, wird mit der Vision des ''Network State'' deutlich, dass es ihm in einem ersten Teilschritt tatsächlich um die von Yarwin geforderte Schaffung von Tausenden von Mikronationen geht, die dann aber in einem zweiten Schritt zu einem eigenen Staat aus nicht territorial zusammenhängenden Regionen bestehen soll.
''Srinivasan'' Definition vom ''Network State'' in seinem gleichnamigen Artikel im Blog ''1729'' ist:
''Srinivasan'' Definition vom ''Network State'' in seinem gleichnamigen Artikel im Blog ''1729'' ist:
  "Ein Network State [Netzwerk-Staat; A.K.] ist ein soziales Netzwerk mit einer klaren Führungspersönlichkeit, einer integrierten Kryptowährung, einem eindeutigen Ziel, einem nationalen Bewusstsein und einem Plan zum Crowdfunding von Territorien."<ref>Balaji Srinivasan (2021): The Network State, in: Blog 1729 vom 11.11.2021 [https://archive.ph/PmBrj Link]; eigene Übersetzung</ref>
  "Ein Network State [Netzwerk-Staat; A.K.] ist ein soziales Netzwerk mit einer klaren Führungspersönlichkeit, einer integrierten Kryptowährung, einem eindeutigen Ziel, einem nationalen Bewusstsein und einem Plan zum Crowdfunding von Territorien."<ref>Balaji Srinivasan (2021): The Network State, in: Blog 1729 vom 11.11.2021 [https://archive.ph/PmBrj Link]; eigene Übersetzung</ref>
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== Verbindungen zur Privatstadtszene ==
== Verbindungen zur Privatstadtszene ==
''Balaji Srinivasan'' ist Berater des Privatstadtunternehmens [[Pronomos Capital]] (Stand 03/2022)<ref>Pronomos Capital (2022): People, Internetpräsenz von Pronomos Capital, [https://www.pronomos.vc/people Link]</ref> Laut [[Jamie Redman]] gehört ''Balaji Srinivasan'' außerdem neben [[Peter Thiel]], [[Roger Ver]] und [[Marc Andreessen]] zu den Investoren von ''Pronomos Capital''. <ref> Jamie Redman (2020): Demand for Charter Cities During Covid-19 Pandemic Grows Exponential - People Desire Semi-Autonomous Zones, in: Bitcoin.com vom 17.06.2020,  [https://web.archive.org/web/20220412144308/https://news.bitcoin.com/demand-for-charter-cities-during-covid-19-pandemic-grows-exponential-people-desire-semi-autonomous-zones/ Link]</ref>


''Balaji Srinivasan'' gehört zum Beraterteam der [[Startup Societies Foundation]] (Stand 10/2021).<ref>Startup Societies Foundation (2021): About us, Internetpräsenz der Startup Societies Foundation, [https://www.startupsocieties.org/about-us Link]</ref>
''Balaji Srinivasan'' gehört zum Beraterteam der [[Startup Societies Foundation]] (Stand 10/2021).<ref>Startup Societies Foundation (2021): About us, Internetpräsenz der Startup Societies Foundation, [https://www.startupsocieties.org/about-us Link]</ref>
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== Literatur ==
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